30.5.2002 - Kontaktaufnahme   (Ende 1.Tag und 2.Tag)


Wir (Steffen und Peter) sitzen hier am 30. Mai um 19.30 Ortszeit (7 Std. vor Eurer Zeit) in einem schwül-warmen Internetcafe in Seoul und freuen uns ganz diebisch über die für uns überwältigende Resonanz im Gästebuch. Macht weiter so! Nachdem wir die ersten Eindrücke über Seoul gesammelt hatten, fing der Urlaub an der Stelle an, an dem wir unseren Tag eigentlich schlafenderweise beenden wollten. Einer aus unserer Reisegruppe hatte die prima Idee, den Jet-Lag (oder wie man das auch immer schreibt) einfach mit jeder Menge koreanischem Alktum zu überlisten. Und da Andy ja auch noch Geburtstag hatte, lag das natürlich auch nah.


   So begaben wir uns in ein recht schmuckloses, nennen wir es, Bier-Cafe, wo wir mit fortschreitendem Genuss der einheimischen Getränkepalette schnell Kontakt zu einer Gruppe Koreaner fanden. Als diese bemerkten, dass Andy (inzwischen mit seinem Geschenk bekleidet/ einem T-Shirt mit einem koreanischen Schriftzug, der so viel wie "Wir lieben das koreanische Volk" bedeutet) Geburtstag hatte, kam keine 10 Minuten später ein Torte auf den Tisch, die in Form und Farbe an einen Atommeiler erinnerte. Dann wurde Bier aus 3 Liter-Karaffen im Minutentakt bestellt, dazu floss ortsüblicher Schnaps, der uns zu nie gekannten Sangestalenten mutieren liess. Wir schmetterten grosse Hits wie Puff nach Barcelona, in der Hoffnung das niemand versteht, was wir da singen. Beim Versuch einem eher schüchternen Mann Die Gedanken sind frei beizubringen scheiterten wir trotz grosser Behaarlichkeit. Aber als uns die Koreaner die Loreley sangen (hier ein grosser Hit - warum auch immer) wurden wir ganz weich vor lauter Zecher-Glück.

Die Rache für unseren Versuch, den fehlenden Tag einfach, wegzutrinken, erhielten wir dann heute morgen. Mit einigem Kopfschmerz begaben wir uns zu einer wunderschönen Parkanlage, wo Wachablösungen Marke Buckingham Palace auf asiatisch militärisch zackig zelebriert wurden. Auf einen Besuch des angrenzenden Nationalmuseums verzichteten wir, weil wir uns plötzlich an den eigentlichen Grund unserer Reise erinnerten: F U S S B A L L. Nachdem wir mit koreanischen Schulkindern zu ihrer und unserer Belustigung das 'Gib-mir-5-Spiel' gemacht hatten, fuhren wir mit der U-Bahn zum Stadion von Seoul um auszuchecken, ob man da nicht das Eröffnungsspiel auf Grossbildleinwand gucken könnte. Wow,Wow, Wow, endlich der Trubel, den wir uns gewünscht hatten. Tausende KoreanerInnen, die für die Eröffnungsfeier übten. Endlich auch Fans!



   Wir trafen einen Polen, der mit der Transsibirischen Eisenbahn und der Fähre von Wladiwostock nach Korea gekommen war, Fernsehteams aus aller Welt und von dem Chinesischen wurden wir sogar gefilmt. 1 Millarde Menschen werden uns sehen! Wir haben es geschafft! Dann bemerkten wir das parallel zur WM die grosse Christianisierungskampagne läuft. Schicke, junge Mädchen wollten uns in irgendeinen obskuren Christen-Club shanghaien. Hätte fast geklappt, denn mit Splitti und Andy haben wir ja auch zwei leichtgläubige Solisten im Team! Direkt neben dem Stadion besuchten wir dann eine faszinierende Markthalle mit jeder Menge Gourmet-Freuden in lebendiger und eingedoster Form. Aber weit und breit kein Hund, geschweige das herrliche Nass aus seinem Körper (für Dich Silke) zu sehen, doch wir geben die Suche nicht auf.

  So weit erst einmal, ohne übertreibung ist hier wirklich alles sehr aufregend und toll. Wir freuen uns, Euch Morgen mehr berichten zu können.

Peter & Steffen